Hühnersuppe

Ich habe eine Hühnersuppe gemacht und die ist richtig gut geworden. Vor genau zehn Jahren habe ich das schonmal probiert. Ich nahm dazu ein gefrorenes Suppenhuhn und das ist ein schlimmer Fehler, meinte ein Freund. Die Suppe schmeckte dann auch nicht besonders, ich kippte noch ein paar Pfund Brühpulver rein, dann gings.
Naja, am Wochenende hatte ich akut Lust auf mehrstündiges Rumgerühre und langsames vor sich Hinköcheln und abschmecken und dass die ganze Etage nach Hühnerbrühe duften würde fand ich auch gut. 

Die Hühnersuppe ist eine Mischung aus einem Brigitte-Rezept und den Hühnersuppeerfahrungen des kochweisen Freundes geworden.

__ 2,5 kg Suppenhuhn
Also bei mir waren es zwei kleine Suppenhühner, jedes wog etwas mehr als ein Kilo. Der Freund sagte, ich soll die Innereien und Hälse mitkochen. Innereien und Hälse habe ich nicht mitgekocht, der spinnt doch. Dafür den Bürzel abgeschnitten.
Ich habe die Hühner also abgebraust und dann nebeneinander in einen sehr großen Topf gelegt und so viel kaltes Wasser reingegossen, bis sie bedeckt waren. Also etwa vier Liter. Und Salz rein.
Kaltes Wasser ist wichtig für den Geschmack, sagt Brigitte. 

__ einige Pfefferkörner
__ einige Lorbeerblätter
__ ein zeigefingergroßes Stück Ingwer
__ einige Stängel glatte Petersilie
__ drei große Möhren
__ eine halbe Knollensellerie
__ eine Petersilienwurzel
__ eine Stange Porree
Das Gemüse in gröbere Stücke schneiden und zusammen mit den Gewürzen und Kräutern in den Topf geben.
__  eine ungeschälte Zwiebel
halbieren und die Schnittflächen in einer fettfreien Pfanne anrösten. Mit der Schale in die entstehende Hühnerbrühe geben. Brigitte sagt, das macht die Suppe golden und Brigitte hat recht.

Das alles wird dann knapp zwei Stunden gekocht, wobei der Deckel ein bisschen geöffnet sein soll. Mein Topf war so voll mit Zeug, da ließ sich eh nichts verschließen. Der Duft!
Am Ende habe ich die beiden Hühner vorsichtig aus dem Topf geholt und in eine Auflaufform gelegt. Die suppten dann noch etwas rum und die Flüssigkeit sammelte sich, die hab ich dann am Ende wieder in den Topf gekippt. Niemand wird zurückgelassen! Und dann wurde passiert. Passieren. Das ist großartig. In meiner Schulzeit habe ich in der Großküche einer Seniorenunterkunft gearbeitet. Ich war für alle super einfachen Aufgaben zuständig, die gleichzeitig auch super anstrengend waren. Leute, die ihre Sozialstunden ableisten mussten, halfen mir manchmal. Boden schrubben, Kühlhaus schrubben, Kessel schrubben, Käsemaschine schrubben, Konvektomat schrubben, Topfreiniger schrubben, Essenswagen bestücken und wieder ausleeren, tausend Mal die Fließbandspülmaschine ein- und ausräumen. Tische eindecken und abdecken und am allerliebsten Gemüse putzen. Es waren immer dieselben Abläufe und Zeiten und Handgriffe und samstags und sonntags morgens sehr gut mit Kater zu bewerkstelligen. Viele in sich geschlossene Aufgaben, viele unmittelbar sichtbare Arbeitsergebnisse, viele Möglichkeiten sich tüchtig und emsig zu fühlen und zwischendurch mit dem Koch und den Hauswirtschafterinnen plappern und wenn niemand schaut, den Radiosender wechseln. Ich denke in letzter Zeit sehr oft an diesen Job. Kopf aus, Hände an. Naja, einmal sollte ich jedenfalls die Suppe passieren. Das hatte ich schon oft gemacht, dachte ich, denn viele Bewohner konnten nur noch breiartige Konsistenzen verwerten. Da wurde alles geschreddert und egal, wie es vorher aussah, hinterher war alles brauner Matsch. Wobei man Fleisch und Wurst nicht mitpürieren darf, dann wird alles grauer Matsch und den will niemand essen. Ich dachte also, passier ich mal die Suppe und das tat ich dann. Passieren aber ist etwas völlig anderes als schreddern. Und so war der Koch dann relativ entsetzt, als ich ihm am Ende zwanzig Liter braunen Matsch zeigte, statt zwanzig Liter klare Rinderbrühe. Aber gelacht hat er dann doch, denn ein paar Monate fing der Ruhestand an und eigentlich war ihm schon alles scheißegal. Er hat auch viel getrunken bei der Arbeit. Viel Schnaps, viel gelacht. 

Also, ich ließ bei meiner werdenden Hühnersuppe den Topfinhalt durch ein feines Sieb fließen und fing alles auf, was nicht flüssig war. Raus kam Hühnerbrühe, schönstes Gold.

__ vier große Möhren
__ zwei Pastinaken
__ eine Fenchelknolle
kleinschneiden und in der köchelnden Hühnersuppe garen. Drei Minuten vor Garende 
__ 250 g Eierfadennudeln
hinzugeben.
Am Ende 
__ 250 g tiefgekühlte Erbsen
__ viele Stängel glatte Petersilie
__ Eierstich
__ kleingeschnittenes Fleisch der ausgekochten Suppenhühner
hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Exkurs: Eierstich machen
Wie einfach und geil ist Eierstich? Ich habe bislang immer einfach ein verrührtes Ei in Suppen geworfen. Das geht noch viel, viel besser!
__ zwei Eier
__ 125 ml Milch
__ frisch geriebene Muskatnuss
miteinander verquirlen und in zwei gefettete Tassen schütten, sodass sie zu 2/3 gefüllt sind. Die Tassen gut mit Alufolie verschließen, in einen Topf stellen und sehr heißes Wasser dazugeben bis die Tassen zu 2/3 in Wasser stehen. Deckel drauf und in kochendem Wasser für etwa dreißig Minuten stocken lassen. Den Eierstich aus den Tassen stürzen, in Würfel, Sterne oder winzige Eiffeltürme schneiden und in die fertige Suppe geben.


Der Winter kommt und ich habe goldene Hühnersuppe. Praise be.




mein Müsli

Früher habe ich andauernd Müsli gegessen. Also eigentlich jeden Tag zum Frühstück. Seit ich Monsieur LeGimpsi kenne, mach ich das irgendwie nicht mehr. Liegt vermutlich an seinem schlechten Einfluss. Früher war ich auch jeden Tag joggen, mach ich nicht mehr. Naja, jedenfalls hab ich jetzt wieder angefangen damit. Also Müsli. Neu ist, dass ich das abends esse, die Zubereitung bleibt aber traditionell:

__ fertige Müslimischung
__ Obst, das grad rumliegt, ohne reife Banane gehts allerdings nicht
__ ein kleiner Becher Naturjoghurt mit ordentlich Fettanteil
__ ein Schwapp Ahornsirup
__ ein Schwapp Kuhvollmilch

Alles in dieser Reihenfolge in eine Schüssel geben und drei Minuten warten, damit die Flocken ein wenig anmatschen. Sich anschließend freuen, wenn man einen Cashewkern auf dem Löffel erwischt.

Linsensuppe

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Linsensuppe ist jetzt natürlich keine Schönheit. Man kann da mit Kräutern, Petersilie oder Schnittlauch, noch einiges retten, die hatte ich aber grad nicht parat. Ich zeige die Linsensuppe also in ihrer ganzen Hässlichkeit.

Das Rezept hat Monsieur LeGimpsis Mutter geliefert, das ist schon eine Weile her und gehört seitdem fest in unsere Winterküche.

Jetzt gehts los:
__ 250 g Tellerlinsen
in 750 ml Gemüsebrühe aufkochen und dann bei kleiner Hitze rumblubbern lassen. Auf meiner Tellerlinsenverpackung steht regelmäßig, das dauere eine Dreiviertelstunde, aber das stimmt ja gar nicht! Nach zwanzig Minuten sind sie fertig, zumindest so gar, wie ich gern hätte. Am besten, du steckst dann und wann mal den Löffel zu ihnen, probierst und entscheidest selbst. Wir sind ja schließlich alle kritische Konsumenten und sollten uns von Tellerlinsenherstellern nichts vorschreiben lassen.

Zur gleichen Zeit in einem anderen Topf:
__ 1 Zwiebel
__ 1 Knoblauchzehe
__ 1 daumengroßes Stück Ingwer
__ 4 große Kartoffeln
putzen, kleinschneiden und in etwas Öl andünsten.
__ 500 ml Gemüsebrühe
druffschütten und so lange köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Ich werfe da immer auch noch
__ 2 Rauchendchen
dazu und lasse die mitgaren, das musst du aber nicht. Die Suppe schmeckt auch wurstlos.

Sobald die Inhalte beider Töpfe erweicht sind, gebe ich die Linsen zu der restlichen Suppe. Ich schütte vorher noch ein wenig überschüssige Flüssigkeit ab, aber eigentlich haben sie sich bereits mit dem größten Teil der Brühe vollgesogen.

__ 1 kleine Dose ungesüßte Ananas
landet ebenfalls samt Saft bei Linsen und Kartoffeln und wird kurz erhitzt.

Am Ende schmecke ich die ganze Hässlichkeit mit
__ 1 EL Currypulver
__ Salz
__ Pfeffer
ab und verkünde die drei goldenen Worte „Essen ist fertig!“.

Apfelcrumble

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Irgendwie hab ich in diesem Herbst noch nicht so Bock aufs saisonale Essen. Kürbisse, Pflaumen, Suppen, mäh. Dit lockt mich alles nicht hinterm Ofenrohr hervor.

Wenigstens Äpfel find ich ganz okee. Besonders, wenn sie groß und rot und fein sind. Genau die lagen bei uns heute im Büro rum. Die hatte meine Kollegin in ihrem Garten eingesammelt und in allmende Güter verwandelt. Spitzenqualität, würd ich sagen. Da hab ich mir zwei mitgenommen und Crumble aus ihnen gemacht. Das ging so:

Du brauchst
__50 g gemischte Nüsse
Die hackst du entweder mit einem Beil in superkleine Stücke oder zerschredderst sie in irgendeiner Maschine.
__130 g Mehl
__100 g Butter
__80 g Zucker
__1 Prise Salz

Du erstellst aus den genannten Zutaten einen Knetteig. Der kann ruhig bröselig sein, das wäre sogar gut, denn er hat im Prinzip ne Streuselfunktion.

__600 g Äpfel
werden geputzt und in kleine Stücke geschnitten, etwa 5 mm x 5 mm. So genau musst du es aber nicht nehmen.
Mit
__1 EL Zitronensaft
__20 g Zucker
__1 TL Vanillezucker
__1 TL Zimt
vermischen und im Topf auf mittlerer Stufe ca. zehn Minuten erhitzen, dabei immer schön umrühren, wir wollen keine Röstaromen, eher Dünstaromen.

Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen und rein mit der Apfelfüllung. Dann die Streusel drüberstreuseln und zum Schluss ein paar
__Mandelblättchen
regnen lassen.

Der Ofen sollte schon etwa 180 °Grad heiß sein, stell ihn einfach an, wenn du den ersten Apfel putzt (außer du schnippelst so chefmäßig schnell, dann früher. Wenn du chefmäßig schnell schnippeln kannst, lässt das tief blicken. Dann lachst du dich über das Kinderrezept hier wahrscheinlich tot. Zurecht). Ist der Crumble drin, riecht es in der gesamten Küchenumgebung nach einer Weile wohltuend. Sobald der Crumble gut aussieht, also goldbraun, ist er fertig. Das dauert normalerweise etwa knapp ne halbe Stunde, kommt halt auf den Backofen an.

Dazu gabs bei uns Vanilleeis. Manchmal auch selbstgemachte Vanillesoße, das war aber eher im letzten Winter der Fall. Da war eh alles anders, da mochte ich auch Saisonales.
Wobei diese Pfannkuchen mit Vanille-Pflaumen (tut mir leid, der Artikel enthält Werbung für Schnaps, das Rezept gibts weiter unten auf der Seite) schon wirklich sehr, sehr lecker zu sein scheinen.

Tomatensalat

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In diesen Wochen sind Tomaten meine besten Freunde. Auf dem Teller und sonst auch.
Zu jeder anderen Jahreszeit hab ich sie ja bereits gern, wenn ich ne Stulle esse, sind in den allermeisten Fällen Tomaten dabei. Ne Stulle ohne Tomaten, da würd ich vermutlich vertrocknen. Eigentlich reichen mir Pfeffer und Salz, im Sommer noch Basilikum als Geschmacksverstärker.
Im Moment aber schmecken Tomaten so richtig gut, Tomatenzeit eben. Darum geb ich mir ein minifuzzibisschen mehr Mühe und mach einen Tomatensalat und der geht so:

Du brauchst
__ Tomaten, die Dir sympathisch sind. Ich mags, wenn alles durcheinander ist: große, kleine, rote, gelbe, grüne Tomaten, sie liegen mir alle gleich nah am Herzen. Für den Salat nehme ich zwei große und eine Handvoll kleine Tomaten.

Die Tomaten in Scheiben schneiden oder halbieren und auf einem großen Teller nebeneinander im rechten Winkel anordnen.

__ 1 EL Kräuteressig
__ 3 EL Sonnenblumenöl
__ 2 EL Tomatensaft
__ 1 TL Honig
__ Salz
__ Pfeffer
miteinander vermischen.

__ 1 oder 2 getrocknete Tomaten
__ 1 Knoblauchzehe
__ 1 kleine rote Zwiebel
__ 1 Handvoll Basilikum
__ 1 Handvoll Petersilie
kleinsthacken, mit dem Dressing vermischen und alles über den Tomaten verteilen. Gib ihnen zwanzig Minuten, sich aneinander zu gewöhnen und dann lass Dir dazu Baguette oder Kartoffeln oder was Gegrilltes oder Herrgott was auch immer schmecken.

Ssßaterländer Apfelkuchen

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Als meine Oma an unserer statt hier gewohnt hat, buk sie gelegentlich Apfelkuchen. Der hieß Saterländer und das Anfangs-S kam rausgezischt wie Luft aus einem Ballon. Oma redete Platt und auch wenn ich kein Wort verstand, hörte ich dieser harten Sprache immer gern zu.
Einen Saterländer Apfelkuchen zu backen, ist nicht schwer. Er schmeckt süß und erfrischend und nach dem zweiten Stück ist mir über Stunden übel.
Allzu oft kann ich ihn nicht essen, aber dann und wann mache ich ihn doch und denke an die Frau, die hier so eigentümlich lebte.
Außerdem sieht er schön aus. Komm, ich zeig Dir, wie meine Oma ihn gebacken hat:

Für den Teig verknetest Du
__125 g Butter
__1 Ei
__100 g Zucker
__2 Päckchen Vanillezucker
__250 g Mehl
__1 Päckchen Backpulver
miteinander und flanschst ihn auf den Boden und an den Rand einer durchschnittlichen Springform.

Du putzt
__1 kg säuerliche Äpfel
schneidest sie in Scheiben und verteilst sie auf dem Teig.

Von
__750 ml Apfelsaft
nimmst Du ein paar Esslöffel ab und verrührst damit
__2 Päckchen Vanillepuddingpulver
__200 g Zucker
Den übrigen Apfelsaft kochst Du auf und gibst dann das Zucker-Puddingpulver-Gedöns dazu. Du rührst wie ein Verrückter, damit sich keine Klumpen bilden und sobald die Gelatine, oder was auch immer im Puddingpulver drinsteckt, ihre magischen Kräfte aus dem Revolvergürtel zieht und die Masse auf wundersame Weise fest werden lässt, kippst Du alles über die wartenden Äpfel.

Der Kuchen backt nun bei 200 Grad Celsius ungefähr eine Stunde lang im Ofen.
Danach wird er eine ganze Weile in Ruhe gelassen. Untersteh Dich, den Ring der Springform zu lockern. Solange der Kuchen nicht leichenstarr ist, wird er nicht angerührt, hast Du mich verstanden? Die Gelatine (oder welche giftigen Substanzen auch immer) hält erst dann die ganze Angelegenheit zuverlässig und stabil zusammen, wenn sie festgeworden ist und das dauert halt.

Solange wir dem Kuchen seine Zeit lassen, machen wir uns nun Gedanken, was wir als Bonus drauflegen.
Standard ist
__300 ml Sahne
__1 TL Honig
__Zimt
zu schlagen und auf den Kuchen zu geben. Ich zum Beispiel schmuggele manchmal Marzipanstückchen unter die Sahneschicht. Oder ich raspele Schokolade darüber. Oder ich bestreue sie mit gerösteten Mandelblättchen. Oder was auch immer halt. Karamellisierte Nüsse stell ich mir auch schmackhaft vor, eingelegten Kürbis nur eingeschränkt. Mach, wie Du meinst.
Hauptsache, Du nennst ihn Saterländer mit Schlangen-s, nicht Bienen-s.

Brittas Apfelkuchen

Meine Kollegin Britta hat einen Apfelkuchen ins Büro begleitet. Ich habe ihn erst am nächsten Tag kennengelernt und mich direkt reinverliebt. So samtig und fruchtig. Da hab ich sie direkt nach Anleitung gefragt. »Rühr jedes Ei eine volle Minute rein! Einzeln, eine Minute!«, sagte Britta streng. »Und das Mehl wird gesiebt, verstanden?« Verstanden.
Seither backte ich ihn sechsmal. Zum Glück mögen Monsieur LeGimpsi und Dr. Schmotzen Apfelkuchen nicht so gern, da bleibt mehr für mich.

IMG_1324Willste auch? So gehts:
__125 g weiche Butter
aufschlagen, dass sie weniger klumpenförmig,  eher gegenteilig ist.

__125 g Zucker
__1 Päckchen Vanillezucker
__1 Prise Salz
draufrieseln lassen. Die Rührmaschine dreht sich schön schnell und schön ausgiebig.

__3 Eier
einzeln reinwerfen, jeweils eine Minute lang warten, dann kommt das nächste Ei dazu. Das ist wichtig, sonst wird Britta böse.

__200 g Weizenmehl
__2 gestrichene Teelöffel Backpulver
sieben, dass ein allerfeinster Pulvermehlhügel zum Reinpusten einlädt. Nicht reinpusten.

__2 Esslöffel Milch
Mathematisch herleiten, wie viele Schritte es braucht, die Milch esslöffelweise abwechselnd mit dem Mehl zum Teig zu geben. Das dann operativ abbilden.

Alles zusammen in eine gefettete Springform füllen, begradigen.

IMG_1328

__4-5 Äpfel
halbieren, schälen, entkernen, die Außenseiten einritzen, ringförmig auf den Teig legen. Zwischen den Äpfeln kann ruhig ein Zentimeter Platz sein.

__1 Esslöffel Butter
schmelzen und die Äpfelrücken damit bestreichen.

Bei 180°C Ober- und Unterhitze in den Backofen schieben. Das dauert so ungefähr ne halbe Stunde, vielleicht etwas länger. Schau Dir den Kuchen an, gut gebräunt ist er fertig.
Während der Backzeit räumst Du die Küche auf und kümmerst Dich ums Aprikotieren:

__4 Esslöffel Aprikosenkonfitüre
__1 Esslöffel Wasser
Mit dem Mixer zusammenbringen, solange bis keine Stücke mehr drin sind und es ganz furchtbar ausschaut. Sowas will niemand auf dem Brot haben. In einem Topf leicht einköcheln lassen, immer mal wieder umrühren. Nach zehn Minuten müsste es eine ziemlich klebrige Angelegenheit sein, das ist gut.

__gehobelte Mandeln
in einer fettfreien Pfanne von allen möglichen Seiten rösten.

Der Kuchen ist fertig gebacken? Awesome. Direkt aus dem Ofen mit der reduzierten Konfitüre bestreichen. Großzügig sein, alles druff. Mit Mandeln bestreuen.
Wenn Du magst, schlag Dir ne Sahne dazu. Oder mach Dir nen Milchkaffee. Ab aufs Sofa, Buch aufklappen, Apfelkuchen essen, spitze.

Rotkohlsalat

Rotkohl kannst Du auch roh essen. Einfach ne Scheibe abschneiden und futtern. Oder einen Salat daraus machen:

Du brauchst:
__300g Rotkohl
__eine kleine Zwiebel
__einen Apfel
__eine Handvoll Walnüsse
Eine Küchenmaschine mit oder ohne Elektrikschnittstelle hilft Dir, alles in minifuzzikleine Teile zu schneiden. Du hast nur ein Messer? Ja, es ist viel Arbeit. Ja, eine Sehnenscheidenentzündung ist nicht ausgeschlossen. Ja, möglicherweise verschleißen dabei ein bis drei Klingen. Ja, auf dem Weg zum Rohkostschnipselhaufen könnte Dir Kontemplation begegnen.
Wichtigstes ethisches Gesetz beim Zerkleinern: Wegen der Gerechtigkeit sollten Form und Größe gleichmäßig verteilt sein.

Du vermischst:
__einen EL Balsamico
__einen EL Olivenöl
__einen TL Senf
__einen TL Salz
__einen TL Rohrzucker
__einen EL Preiselbeeren,

gibst alles zum Gehäckselten und beginnst zu essen.

Karottenkuchen mit Haselnüssen und Frischkäsedings druff

Heute machen wir einen guten Karottenkuchen.
Du brauchst dazu:
__fünf Eier
__250 g braunen Zucker
__eine Messerspitze Zimt
__Salz
__eine Vanilleschote
__250 g Karotten
__250 g gemahlene Haselnüsse
__eine Handvoll Haselnüsse
__250 g Vollkornmehl
__einen Teelöffel Backpulver
__300 g Puderzucker
__250 g Doppelrahmfrischkäse
__100 g kalte Butter

Du nimmst die Vanilleschote und schneidest sie der Länge nach auf. Da liegt sie vor Dir mit geöffnetem Brustkorb und du kratzt mit einem Messer das letzte Mark aus ihr raus. Das ist ein wenig gewaltsam und wenn man zu Anthropomorphismus neigt, baue ich hier eine Triggerwarnung ein, das Ergebnis lässt sich allerdings schmecken und wertet unseren Kuchen um mindestens vier Zentimeter auf.
Die Eier, der Zucker, der Zimt, das Salz und das Vanillemark werden gemeinsam verrührt bis sie eine einzige ziemlich dünne Masse sind.
Du zerhäckselst nun mit einem geeigneten Küchenwerkzeug die Karotten in Atomgrößen Deiner Wahl. Ich mag einen guten Biss, darum sind meine Karottenteilchen auf große Weise klein. Auch die Handvoll Haselnüsse werden zu Hackepeter. Die Karotten und alle Nüsse hebst Du unter den Teig. Nun kommen Mehl und Backpulver hinzu, die aus der bisherigen Teigsuppe etwas sehr Zähes machen. Das ist gut.
Gib alles in eine Springform und schieb sie für ungefähr fünfunddreißig Minuten in den Backofen bei hundertsiebzig °C.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, kommt eine Creme druff: Der Puderzucker wird gesiebt, das ist ein wenig nervig, macht hinterher aber ein besseres Ergebnis, also sei nicht so faul. Du verrührst den Frischkäse mit der Butter bei halber Geschwindigkeit Deiner Rührmaschine. Nach und nach lässt Du etwas von dem feinsten Puderzucker der Welt einrieseln. Am Ende rührst Du die drei Zutaten auf voller Turbostufe ganze fünf Minuten lang, auf dass sie sich nie wieder trennen. Mach das unbedingt!
Ab mit der Creme auf den Kuchen, ab mit dem Kuchen in Deinen Mund und dann direkt ins Herz.

Französischer Schokoladenkuchen aus Frankreich (Subhead: und alle so mhhh)


Heute backen wir Schokoladenkuchen. Das Rezept hat Julia mir gegeben und der hat es ihre Tante gegeben und der Tante hat es Frankreich gegeben. Ich war noch nie in Frankreich, bin aber mit einem Franzosen verheiratet und daher ist mir dieses Land grundsympathisch.
Julia ist meine Kollegin. Sie arbeitet als Redakteurin und kennt sich top mit Fußball aus. Also so, dass die Leute ihr zuhören, wenn sie was sagt. In den nächsten Wochen läuft sie durch Peru. Dabei wünsche ich ihr viel Freude.


Feiner französischer Schokoladenkuchen, dafür brauchste:
__200 g Zartbitterschokolade (nimm ruhig eine teurere, spare dafür lieber am Weichspüler, den braucht wirklich niemand)
__100 g Butter
Die beiden festen Zutaten werden durch leichte Wärmezufuhr gemeinsam verflüssigt und gehen eine tiefe Bindung ein. Das dauert, wie bei den Menschenkindern. Immer mit der Ruhe.

Für den Teig
__5 Eigelb
__150 g Zucker
__ 3,5 EL Mehl
miteinander verrühren.

__5 Eiweiß zu Schnee schlagen und alle Komponenten zusammenführen. Das wird ein ganz harmonisches, heilendes Gelage.

Ab in die Backform und dann in den Ofen, der wartet mit hundertsechzig Grad Umlufthitze auf und lässt den werdenden Kuchen für fünfundzwanzig bis fünfunddreißig Minuten in seinen Bauch.
Raus damit, abkühlen lassen, Puderzucker druff, jeder isst soviel er kann.

Gute Reise, Julia!