I’ve saved every letter you wrote me
Weiterhin Hamilton hören all day every day. Ich trag so nen kleinen Lautsprecher mit mir von Zimmer zu Zimmer und treibe den akustiksensitiven Monsieur LeGimpsi damit an den Rand der Scheidung (egal, Washington is on my side). Seit ich mit dem kleinen Kind schwanger war, kann ich Hitze nicht mehr leiden. Darum den Tag in der abgedunkelten Wohnung verbracht und aufgeräumt. Echt nicht so viel macht so viel Spaß wie Sachen aufräumen. Ich räum so gern Sachen auf. Noch besser: Sachen ausmisten. Alles einmal in die Hand nehmen und gucken, ob’s noch gebraucht wird. Und vor allem: Gucken, ob’s ein besseres Ordnungssystem gibt. Es handelt sich um eine wohltuende Parabelbewegung. Erst wirds unglaublich chaotisch und dreckig und Dinge stapeln sich um einen herum und man denkt, das passt unmöglich alles wieder in diese Kiste rein und dann beginnt man die Lage zu sondieren und merkt sofort, richtig viel braucht man einfach nicht mehr und bekommt direkt ein kleines hellblaues Gefühl und wischt die Kiste einmal flott aus und ab diesem Punkt befindet man sich auf süßer Talfahrt und was bleiben darf, wird zurück in die nun geräumige Kiste gelegt und das wars an der Stelle. Alles kommt an seinen Platz und dort liegt es dann, bis es das nächste Mal wichtig wird. Gestern beim Einschlafen dachte ich, morgen wird ausgemistet und dann ohne Scheiß hab ich die halbe Nacht wachgelegen, weil ich mich so drauf gefreut und jede Schublade schon mal geistig vorsortiert habe. Ziel ist immer, in der Wohnung einen topaktuellen Zustand zu haben. Also alle Dinge, die hier mindestens einem Kind nicht mehr passen, in den Keller zu bringen oder langfristig loszuwerden. Dass wir nur das um uns haben, was wir brauchen (und achttausend selbstklebende Wackelaugen in unterschiedlichen Größen nur für den Fall natürlich). Guter Tag.