Falls Du jemandem eine fluffige, zuckrige Freude in bunten Papierkörbchen machen möchtest, dann bring ihm Zimtschnecken mit.
Ich zeig Dir, wie das geht und weil ich gern mal welche von Monsieur LeGimpsi bekäme, erklär ich sie Dir als wärst Du geistig nicht besonders rege und könntest eine Küche nur an ihrem Toaster erkennen.
Du brauchst:
Für den Teig
__42 g frische Hefe
__125 ml Wasser
__125 ml Milch
__60 g Butter
__60 g Zucker
__1 Ei
__1 TL Salz
__250 g Weizenmehl
__250 g Vollkornweizenmehl
Für die Füllung
__2 TL Zimt
__40 g Zucker
__40 g Butter
Für den Zuckerguss
__120 g Puderzucker
__1 Päckchen Vanillezucker
__1 bis 2 EL Milch
Ein Hefeteig braucht Deine Zeit und Deine Liebe, dann wird er Dein Freund.
Du erwärmst das Wasser und die Milch und achtest darauf, dass sie achtunddreißig Grad Celsius nicht überschreiten. Den Hefeklotz lässt Du darin zu Bad und piekst ihn ein wenig mit einer Gabel von allen Seiten. Nach zehn Minuten sollte er sich aufgelöst haben, sonst sorgst Du dafür, indem Du seinen Aggregatzustand von klumpig in unsichtbar rührst.
Du knetest alle Zutaten für den Teig meditativ zu einem smoothen Ding. Achte darauf, dass mitbackende dreijährige Kinder die Kneterei nicht als Spieleinheit verstehen und kleine Käferchenkolonien anfertigen oder Sonnensysteme. Backen ist Arbeit, kein Plaisir.
Schütte Mehl nach, falls der Teig an Deinen Händen klebt. Klebt er jetzt an Deinen Händen, klebt er später an der Tischplatte, wenn Du ihn ausrollst. Das möchtest Du nicht.
Du stellst Deinen Backofen auf die niedrigste Temperaturstufe und lässt den Teig sich darin für mindestens dreißig Minuten aufplustern, wobei Du ihn nach zwanzig Minuten durchknetest und ein paar hübsch klingende Worte an ihn richtest.
Ist die ganze Herrlichkeit nach einer halben Stunde dann schön porig und luftig und kommt Dir erwartungsvoll entgegen, machst Du sie auf einem Tisch platt. Mit einem Nudelholz rollst Du ein längliches Rechteck zurecht, dass ungefähr dreimal so lang ist wie breit. Oder dreimal so breit wie lang.
Du schmilzt die Butter für die Füllung und vermischst sie mit dem Zimt und dem Zucker. Du brauchst etwas Pastöses, die Konsistenz darf nicht zu flüssig sein.
Du verstreichst die Gemengelage der Länge nach auf dem Teig und rollst ihn zusammen, sodass eine lange Riesenschlange entsteht, wie mitbackende Dreijährige mit Begeisterung feststellen werden und daraufhin zu singen anfangen: »eine lande riesenschlande wer tommt mit // wer teine fünfzich pfennich hat der bleibt zurütt«. Die lange Riesenschlange schneidest Du alle drei Zentimeter drei Zentimeter kürzer und legst jedes kleine Zimtschneckchen samt wartendem Papiernest in die Backform für Muffinerstellung.
Auf, in den Backofen mit ihnen! Ich backe sie bei ungefähr zweihundert Grad Celsius bis sie fertig sind. Wenn Du alles richtig gemacht hast, haben sie sich in kleine Wendeltreppen verwandelt, die so fluffig wie frisch aufgeschüttelte Kissen sind.
Für den Guss verrührst Du den Puderzucker, den Vanillezucker und die Milch, wobei die Angelegenheit nicht zu flüssig geraten sollte. Zwischen Zahnpasta und Tapetenkleister ist alles gut, auch optisch.
Mit einem Pinsel kontaktierst Du die warmen Zimtrollen mit dem Zuckerguss und wartest, bis Dein Über-Ich Dir erlaubt, den ersten zu schnappen und nomnomnom.