romjul

Ich bin in einem Hotelzimmer in Frankfurt. Hier gibt es einfach nur ein großes Bett und Monsieur LeGimpsi. Zwei der besten Dinge der Welt. Eben haben wir uns die Van-Gogh-Ausstellung im Städelmuseum angeschaut, dann eine freundliche Pizza gegessen, ein kleiner Rest in Servietten und Zeitungspapier gerettet in Reichweite, und jetzt liegen wir hier und gucken zwei Serien parallel: Immer abwechselnd eine Folge Wanderlust und drei Folgen Undone. Rechts neben dem Bett ist ein kleiner Balkon und dahinter der Fluss und die Stadt. Ein paar Meter über uns rauschen die Flugzeuge rein und raus. Sonst ist ganz still. Nichts passiert. Genau wie wir wollten. Ein leerer Raum zwischen den Jahren.

Das war eine anstrengende zweite Jahreshälfte.

Das große Kind geht nun auf die weiterführende Schule und ich schaue ihm so gern dabei zu. This kid.

Es gab da eine kurze Zeit von Sommer bis Herbst. Die war schwer. Also so, dass der Zoom nicht mehr zum Leben passt. Dass er immer wieder probiert, einen Fokus zu finden, immer wieder neu scharf stellt, abrutscht und man landet viel zu dicht dran oder viel zu weit weg vom eigentlichen. Sich selbst dabei zusehen, wie einem neue Gedanken wachsen. Und man denkt, is this real life? oder eben ah ja, so war das ja, alles nur aus dünnem Papier um uns herum. Ganz dünnes Papier. Jep, Körper hören manchmal einfach auf. Sie machen das, ich weiß. Seiner, deiner. Meiner dann also auch. Das war neu.
Aber dieses Mal nicht, diesmal ist alles optimal gut gegangen und wir wieder auf Spur und das ist ein großes Glück.

Wir haben jetzt ein Ergometer im Badezimmer. Sitzen und strampeln und schwitzen und grinsen.

Gute zwei Tage Pause gerade.