Der illustrierte Tag VI


Wir wachen auf um halb zehn auf einer Scholle außerhalb der Gesellschaft. Der Zeitgott ist an uns vorbeigeschritten und wir hinken hinterher. Als wir die Uhr schließlich doch umgestellt, uns eingegliedert und gefrühstückt haben, kommt auch schon die Sendung mit der Maus.


Socken sind überflüssig. Und nackte Winterfüße von Häßlichkeit gezeichnet. Zwei Sorten Nagellack richten die Optik, auch Hornhaut und alle Arten Wucherungen lassen sich so effektiv kosmetisieren.
Dr. Schmotzen als Freundin bunter Fingernägel entdeckt nun auch an ihren fuuussis völlig neue Gestaltungsflächen. Nein, da wollen wir mal nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig auf diese kurzen, krummen Dinger lenken.


Dr. Schmotzen übernimmt das Kochen und serviert premium Steinsuppe an Baumrinde verziert mit Gänseblümchen.


Der zweite Gang ist zweite Wahl: Zwiebelkuchen von gestern.


Dr. Schmotzen plant eine Schlafparty im Kinderwagen, ich höre Podcast Folge eins von 1337-Kultur. Die heißt Labsal Weltliteratur und beschäftigt sich mit Belletristik, die kanonisch gekannt aber nicht gelesen wird. Da fühle ich mich direkt angesprochen. Im Gesamtwerk von Thomas Mann bin ich über den ersten Satz der Buddenbrooks, der immerhin bis Seite 2 dauert, nicht hinaus gelangt.
Wenn Deine Primärhandlung im Besänftigen der übermüdeten Tochter besteht, Du also nicht mehr als eine weiche Kopplung für Medienkonsum zur Verfügung hast, ist dieser Podcast ziemlich geeignet. In rascher Abfolge behandelt er überschätzte oder überfordernde Titel der Weltliteratur, ohne sich mit literaturwissenschaftlichem Anspruch zu beladen. Das plätschert angenehm. Und ist von mir ganz uns gar nicht so überheblich gemeint, wie es klingt.
Die nächsten Folgen beschäftigen sich mit dem als massentauglich vermarktbar entdeckten Genre Graphic Novel und Klassischer Musik.


Hier zwischen den Pappeln, hier würde ich gern bauen.


Pizza heute mal mit Tatort. Konstanz ermittelt, eine der Heimaten Monsieur LeGimpsis. Da verfällt er dann immer in so nostalgisch Badischen Singsang und wird ganz hysterisch, wenn er etwas wiedererkennt. Dabei hat er nur zwei Jahre dort gelebt. Awwah! Dirt, desch is des Hööööörnle! Da kannsch mir nix verzeehle, des Hööööörnle isch des.
Attraktiver Mann, dieser.

2 Replies to “Der illustrierte Tag VI”

  1. Absender unbekannt verzogen 28. März 2011 at 11:52

    Zwischen den Pappeln…. Es sollte doch Dornberg werden….
    oder hat der verlockende Frühling den Geschmack des Landlebens wieder zurück gebracht?

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  2. zwei Herzen. schlagen.

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