Dysfunktionale Wetter/Kleidungskoordination

Möglicherweise war es nicht die beste Idee, am Sonntag kurzärmelig bei minus fünf Grad spazieren zu gehen.
Seit ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, habe ich Probleme, die Wetterbedingungen richtig einzuschätzen und daraus Entscheidungen der Kleidungswahl abzuleiten. Früher hab ich immer Papa gefragt, wie das Wetter ist. Jeden Tag, manchmal mehrfach. Er gab mir dann stets einen korrekten Abriss der aktuellen klimatischen Bedingungen und fügte kleidungstechnische Handlungsempfehlungen zu. Anschließend folgte noch eine Prognose der kurzfristigen zukünftigen meteorologischen Entwicklung. Er betreut schließlich eine von Herrn Kachelmann geeichte Wetterstation, Papa weiß immer wie das Wetter ist.
– Papa, wie ist das Wetter draußen?
– fzerozero, heute ist es kalt und wenn Du aus dem Fenster schaust, erkennst Du, dass es regnet. Ich rate Dir, zieh Dich warm an. Und nimm einen Regenschirm mit. Hinter der Sporthalle siehst Du eine dunkle Front, die kommt direkt auf uns zu.
– Also sollte ich besser nicht in Unterwäsche raus gehen?
– Das musst Du wissen. Empfehlen kann ich es Dir allerdings nicht.
Darauf kann ich nicht verzichten, das fehlt mir, ich weiß nie, wie das Wetter ist. Ich bin ohne Wetterexperten ein konfuses Hühnchen. Ich laufe im Februar bei minus fünf Grad draußen ohne Ärmel rum. Danach werde ich krank.

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