Klavier-Embargo

Nach zwei Wochen ohne Fernseher, dafür mit Klavier ist es Zeit für ein Fazit:
Das war eine glückliche Investition.
Mit raumfüllendem Instrument im Wohnzimmer lebt es sich gut. Es verbreitet eine handschmeichlerische, holzwarme, beständige Atmosphäre, ein wenig sophisticated indeed. Und reichert den Raum geschichtenwebend an. Es macht einen nach der Vorwelt  fragen und lässt Gedankenketten schmieden.
Allein, es fehlt an Gelegenheit zu musizieren, denn: Dr. Schmotzen liebt das Klavier und hasst es, wenn Monsieur LeGimpsi oder ich darauf spielen. Das ist paradox. Sobald ich das Notenbuch hole, mich auf den Schemel setze und die erste Taste anschlage, entlässt das Kind zunächst Drohsalven und alsbald Tränenbäche.
Dr. Schmotzen ist eifersüchtig auf ein Klavier. So spielt sie allein darauf und wir warten, bis sie glücklich in Verstand investiert.

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