The Warhol Dress

Alle paar Monate muss ich etwas mit meinen Händen machen. Ich muss etwas erschaffen. Wenn ich etwas erschafft habe, denke ich an Tom Hanks in Cast Away und rufe: I have made fire!
Dann schau ich mir mein Erzeugnis an. Erst zweimal hatte ich das Gefühl, etwas Eigenproduziertes der Öffentlichkeit zugänglich machen zu wollen. Es waren der Plural von Schal. Zwei Stück habe ich gestrickt. Einen Schal zu stricken ist das allereinfachste was Du machen kannst. Du musst noch nicht mal eine Strickprobe anfertigen. Strickproben mag ich nicht. Da liegt auch eigentlich die Axt begraben. Ich weiß nicht, ob das idiomatisch korrekt war.
Strickproben und Maßeinheiten und Längenangaben und alle anderen Regeln, die man braucht, um etwas herzustellen, das in den Kategorien Funktion und Ästhetik die volle Punktzahl nach Hause bringt, sind nicht meins. Es scheitert an der Geduld, am Besitz des richtiges Materials, am fehlenden Werkzeug, an der Unzulänglichkeit meiner Fertigkeiten und jedes Mal – jedes Mal – wenn ich gerade etwas bastele, nähe oder stricke, denke ich: Ach an der Stelle machste das grad mal anders, das sieht dann besser aus.
Ich machte den Laptop an.

(via: Dana-made-it.com)
Das Schnittmuster für dieses nette Mädchensommerkleidchen fand den Weg zu mir und mit ihm kam die große Unruhe, etwas mit meinen Händen zu machen. Ich bin gespannt, ob die Öffentlichkeit davon erfahren wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.