Das linke Handgelenk ist wieder nackt.
Jetzt ist es abgefallen. Beim Spülen, eben. Es fühlte sich plötzlich ein wenig leichter an um die Hand. Schade finde ich das.
Weihnachten vor drei Jahren wurde ein ein Meter langes Lederband schwesterlich geteilt und an zwei grazile Handgelenke geknotet. Von da begleitete es. Viel von der Welt hat es in meinem Fall nicht gesehen, da hätte es sich ein Diplomaten-, Kapitäns- oder Taxifahrergelenk aussuchen müssen.
Mit dabei war es bei zwei Umzügen, einer Geburt, einer Hochzeit, einer Beerdigung, in der Liebe und im Streit. Es hatte also durchaus Gelegenheit, zu einer Persönlichkeit zu reifen. Hat ja auch geklappt, hat die Scheidung eingereicht.
neeeijn!
das ist schrecklich. da muss was neues,stabileres her. eine eisenkette vielleicht.
…und nebenbei bemerkt: meins war schon in london nämlich.
Ja, Deins. Deins hat ja auch das Meer gesehen und wird noch Europa durchqueren.
Meins hatte ein wenig Reiseangst, fürchte ich.
Jetzt lass ich erstmal ein wenig Luft ans Handgelenk und schaue, wie lange Dein Streberband noch durchhält.
Ach das ist ja schön, dass Frau Schwester sich mit „Stini“ abkürzt. So haben meine Schwester und ich unsere grosse Cousine immer genannnt. Vor so vielen, langen Jahren.
Das ist gerade ein bisken so, als haste ich den Fernseher angemacht und es liefe im Ersten Daktari, im Zweiten Cäptain Future und im Dritten der Hase Caesar.
Ja stimmt, wie lustig.
Ha! Verrückt. Dabei wird meine Schwester überhaupt nicht gern so angesprochen. Genau genommen, bin ich der allereinzige Mensch, der das darf. Ist eigentlich nie vorgekommen, dass sie sich selbst so genannt hat.
Wenn ich so einen tollen Namen, wie Deine Schwester hätte, würde ich auch keinen Spitznamen haben wollen.