Die Jüngste von uns vieren

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ist mittlerweile sechs Wochen alt und hat damit die dümmste Zeit überstanden, wie meine Großmutter die ersten anderthalb Monate nannte. Die hatte sieben Kinder und tausend Enkel und kannte sich in dem Geschäft aus.
In der Tat haben wir uns mittlerweile eng angefreundet und eingeruckelt. Es läuft. Jeder Tag ist anders und planbar ist natürlich nix, aber grundsätzlich kommen wir gut durch. Zwei nicht verhandelbare Strukturen prallen aufeinander: Dr. Schmotzens staatlich verordneter Schulalltag, in dem sie der Schulbus pünktlich um zwanzig vor acht an der Haltestelle abholt und mittags gegen zwölf oder eins dort wieder ausspuckt und des Babys sich selbst steuernder Säuglingsrhythmus, der Gesetzen folgt, die eh niemand versteht. Solange ich duschen und einigermaßen ruhevoll einen Milchkaffee trinken kann, füg ich mich gern zwischen den beiden ein. Mittlerweile vertraut und gut lebbar fühlt sich das alles an.
Das Kind hat ein durchaus sonniges Gemüt, wenn es nicht grad mit den üblichen Babyproblemen beschäftigt ist, es also hungrig ist, müde oder sich langweilt, grinst es sich durch den Tag und fängt langsam an, vogelmäßig zu zwitschern. Es pflegt eine innige Beziehung zu knisternden Taschentuchpäckchen und einem gehäkelten Reh mit Glocke im Magen. Es besteht darauf, für ein Schläfchen ordentlich gebettet zu werden, das Sofa scheint ihm nicht der richtige Ort zu sein. Da ist also Anspruch an Gemütlichkeitszustände zu erkennen, find ich gut.
Es liebt sehr die Trage, die Freunde uns geliehen haben. Sie ist hier im Dauereinsatz, der Kinderwagen steht im Keller rum und wird nicht beachtet. Gut, dass wir nur dreißig Euro für ihn bezahlt haben. Mit dem Tragetuch muss ich noch ein wenig üben, das sitzt noch nicht so richtig tuffig, aber ich habe die Vermutung, wenn ich den Dreh erst raus hab, ist dort drin die ultimative Gemütlichkeitsstufe erreicht.
Schöne Tage habe ich gerade mit meinen Töchtern.

5 Replies to “Die Jüngste von uns vieren”

  1. Ah. Hihi. Hedwych schauen wir hier auch oft zu. Nicht zuletzt auch des Regenbogeniros wegen.

    Und die Wickelkreuztrage ist echt ganz einfach. Ich trag die kleine Giraffe damit jeden Tag zu Kita.

    Und überhaupt: Schön, dass ihr euch so gut zusammen eingelebt habt. Das freut gleich doppelt, weil es hier auf dieser Seite vom Blog die Erinnerungen an die ersten Wochen und Monate weckt, die inzwischen schon sooo weit weg erscheinen.

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    1. b. hat mir das Regenbogeniroträgerinnenvideo gezeigt. Ich schaue der auch sehr gern zu. Die hat so nen guten Blick in die Kamera. Und sie beherrscht verrückte Trageweisen.

      Ach, je häufiger ich die Wickelkreuztrage probiere, desto falscher mach ich das, glaub ich. Das Kind sieht aus wie drangetackert, gleichzeitig ist der Kopf nicht besonders gut gestützt. Ihr müsst mir da mal helfen, ich weiß auch schon, wann 🙂

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  2. Eine meiner Tanten sprach noch vom “dummen ersten Jahr“…

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  3. @b.: Eine Deiner Tanten?

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    1. Ein ganzes dummes Jahr? Das ist aber lang.

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