Synchronisiert

Wäre Monsieur LeGimpsi eine Frau und führte ich einen Menstruationskalender, wir könnten ihn uns teilen.
Heute haben wir zufällig festgestellt, dass wir dem anderen das gleiche Überraschungsgeschenk außerhalb der Wunschliste angedacht haben.
Mad Men Season One.

Geschenke, Geschenke

Diese Weihnacht wird Dr. Schmotzen sehr schöne Dinge bekommen.
Der letzte Geburtstag ist ja noch nicht lang her, da hat sie sich genau gemerkt, was das Wort Geschenk bedeutet. Und so arbeitet sie emsig an einer Art Vorfreude auf Freitag, auf den Tag, an dem der u_einabaun die Terrasse verlässt und ins Wohnzimmer zieht. Es sind ja schließlich auch nur noch ei, dwei, dei, vie Beutelchen vom Adventskalender übrig.
Die Geschenkepolitik in diesem Haushalt ist sehr pragmatisch, nah am Volk. Mitte Dezember flattert eine Mail in den Postkasten von Monsieur LeGimpsi. Sie enthält die Wunschliste seiner Frau. Dieses Jahr den neuen Martenstein. Daraufhin erinnert sich Monsieur LeGimpsi, auch ihr eine Benachrichtung zu schicken und tut dies umgehend. Schuberts Winterreise soll es sein. Schöne Sache.
Von Dr. Schmotzen bekommen wir keine Mail, sie hat ja keinen Account. Als Erziehungsberechtigte übernehmen wir die Auswahl der Gaben und schieben sie rechtzeitig dem Christkind/Weihnachtsmann unter.


Sie bekommt Buttons, weil die süßen Dinger an jeder Klamotte ihren Platz finden können.


Sie bekommt ein Spiel, weil die Schwesteredition mit Tierpaaren das erste Produkt für Kinder ist, mit dem Dr. Schmotzen sich gerne und ausgiebig beschäftigt.


Sie bekommt ein Buch, weil Bücher einen großen Platz in ihrem Leben haben. Die große Wörterfabrik von Agnés de Lestrade und Valeria Docampo wurde in der letzten Kinderbuchbeilage der Zeit interessant besprochen. Nachdem die andere französische Neuerscheinung anhaltend begeistert, bin ich gespannt, wie Dr. Schmotzen dieses Exemplar gefällt. Sie ist noch ein wenig zu jung für die Geschichte des Jungen, der in einer Stadt wohnt, in der die Menschen Wörter erst kaufen müssen, um sie aussprechen zu können. Das Geld reicht nur für preiswerte, alltägliche Begriffe und so gesteht er dem einen Mädchen mit glühendem Herzen: Kirsche! Staub! Stuhl! Und siehe da.
Harry Rowohlt hat mal gesagt, Kinder- und Jugendliteratur solle so beschaffen sein, dass der Leser sich ruhig ein wenig strecken müsse.
Dr. Schmotzen kann schon mal ihre Aerobicschläppchen anziehen.

Der Wald am Ohr

Heute habe ich selbst gebastelte Ohrhänger von einer Frau bekommen, die den Großteil ihres Lebens im Wald verbringt, um nach toten, moosummantelten Ästen zu suchen, die sie dann mit nach Hause trägt und je nach Jahreszeit mit dicken roten Christbaumkugeln schmückt oder nicht.
Bei diesem nimmer stillbaren Begehren kamen ihr winterliche Baumfrüchte in die Hände, die sie erst in die Tasche und zurückgekehrt in reines Gold tauchte.

(An meinen Ohren sehen sie allerdings wie Ananas aus.)
Interessierte Investoren bitte melden, ein Loftbüro im Hamburger Schanzenviertel sollte drin sein.