Willkommen in der Selbsthilfegruppe
Heute wird gebacken, heute kommt Besuch! Käsekuchen wird die Zeit mit jemandem versüßen, der das gleiche Balancestreben hat wie ich: More work, less life.
Die Andere ist nämlich auch auf der Suche nach Arbeit und bringt dabei ähnlich komplizierte Parameter mit: Die Branche der bewegten Bilder soll es in ihrem Fall sein. Hinter der Kamera. Und mit Kohle, bitteschön. Weitere ausbeuterische Tätigkeiten als Aufnahmeleitungsassi sind vielleicht großartige Erfahrungen (wobei das nach dem vierten Mal auch fraglich ist) aber zahlen halt keine Krankenversicherung.
Ist das denn so schwer? Warum ist das so schwer?
Hier, zwei junge, gebildete, elektrisiert motivierte Absolventinnen. Wir suchen und warten und sind bereit. Und ja, wenn es denn noch sechzig bis achtzig Bewerbungen dauert, ist das okay. Allein, es mangelt an Angeboten.
Was ist da los? Wo sind die Teilzeitstellen? Der Bedarf ist da, nicht nur bei Frauen mit Kindern.
Das verstehe ich nicht. Ich habe mich an die Regeln gehalten: Studiert nach Interesse, das Nebenfach aber vernünftigerweise Wirtschaft. Gute Noten geschrieben, Praktika gemacht, alle in der gleichen Branche, freie Mitarbeiten, Auslandserfahrung. Und dann: Ein Kind vor dem ersten Job. Soll es jetzt an einer 25 Stundenwoche scheitern? Wo, Unternehmen, seid ihr, genauso flexibel, lösungsorientiert, richtungsweisend, wie ihr es von euren Mitarbeitern erwartet?