Frau Plebs und ich haben eine nostalgische Zeit auf dem Parkplatz

Ich wuchte die Wasserkiste in den Kofferraum, schaue auf und blicke in das Mondgesicht von Frau Plebs.
In dieser Sekunde verbindet uns beide derselbe Flashback: Eine Zweitklässlerin lässt sich einen Termin bei der Rektorin ihrer Grundschule geben, um sich über konzeptionelle Schwächen im Unterricht der Sportlehrerin zu beschweren. Sie fühle sich behandelt wie eine Erstklässlerin. Die Kinder aus den Klassen zwei a und c turnen bereits an Seilen, während sie selbst wieder und wieder das zielgruppenverfehlende und freudlose Spiel »Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?« über sich ergehen lassen muss. Unsere Gedanken bewegen sich simultan weiter zu Thomas, der oft die aufgeschwemmt, hellhäutig fangende Hauptrolle in unserem tristen Unterricht besetzte und zu seinem engen Vertrauten Jähzorn. Mit ihm zusammen hat er ganz allein den rechten Arm unserer Rektorin ausgekugelt. Sein Vater trug einen blauen Anzug als er ihn abholte.
In stiller Übereinkunft verzichten Frau Plebs und ich auf einen Gruß und verbleiben jede für sich allein in unserer Erinnerung an die frühen Neunziger.

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