Freiheit

Ich habe »Freiheit« von Jonathan Franzen gelesen. Mein erstes Buch von ihm und wenn es tatsächlich nur ein halbpotenter Abklatsch seiner »Korrekturen« ist, dann wartet da eine sehr gute Lesezeit auf mich.
»Freiheit« kann am Ende noch so kitschverdächtig versöhnlich daherkommen; die Figuren sind tief und komplex beobachtet, ihre Entwicklung stimmig. Mit gleichermaßen ausgeprägter Veranlagung zu großem Glück und großem Unglück. Es macht Freude, sie fallen zu sehen, sie stürzen aus so größer Höhe und irgendwie prallen sie mit lautem Getöse in sich selbst auf. Mit jeder Neurose, mit jedem Konkurrenzdrängen, mit jeder sozialen Abgrenzung, mit allem Schlechten dieser Mittelschichtsfamilienwelt kann ich mich identifizieren. Das um Kultur-, Bildungs- und Finanzkapital reiche Bürgertum verliert die Kontrolle, es erkrankt an höchst zivilisatorischem Leid.
Und das knallt dann schön rein beim Lesen.

3 Replies to “Freiheit”

  1. Absender unbekannt verzogen 28. September 2011 at 14:21

    Wenn Du nun durch bist melde ich Interesse an einer Leihgabe an…

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  2. Mit äußerster Gernigkeit.

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  3. […] beginne mit dem Vorgänger von ihm und wenn ich fertig bin, werde ich für den Rest meines Lebens nur noch Einkaufszettel lesen […]

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