Der illustrierte Tag II


Der Tag beginnt mit Klassik. Müller-Siemens, Mozart, Bruckner. Ich mag es sehr, vormittags ins Konzert zu gehen. Die Musik begleitet mich für den Rest des Tages, sie lässt schweben, diesen einen Zentimeter.


Wir besuchen die Pferde und überprüfen, ob sie noch immer in ihren Pullovern stecken. Positiv.


Die Weidenkätzchen beweisen: Wir wohnen jetzt schon ein Jahr auf dem Land. Das ging schnell. Landleben vs. Stadtleben? Die Statistik zeigt eine ausgeglichene Bilanz. Ich freue mich sehr auf einen nackten Sommer im Garten, auf Streunen durch wogende Felder, auf Kornblumensträuße und Bratwürstchengrillen. Und vermisse zugleich studentisches Leben und urbane Kultur in der Stadt.


Dieser See. Direkt vor der Tür und viel zu einsam. Nur rastende LKW-Fahrer und Angler und niemand passt auf Leib und Leben auf. Mit weniger als zwei großen, unkastrierten Hunden oder Monsieur LeGimpsi besuche ich ihn nicht.


Ich komme unter der Woche nicht nur nicht zum Putzen sondern auch nicht zum Klavierspielen. Das erledige ich am Wochenende. Dr. Schmotzen hat diese Freundschaft akzeptiert und lebt in friedlicher Koexistenz.


Murmeln sind ständiger Begleiter und machen die Hände komisch riechen.


Pizza und Tatort sind am Sonntag obligatorisch und untrennbar und verbreiten wohlige Wochenendzeitstimmung.

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