spielen

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Spartacus hat vor kurzem ein Spiel erfunden und macht seither nichts anderes. Ich glaub, die hat zu viel Tagesfreizeit. Das geht so (jede Bewegung ist in größtmöglicher Geste und Dramatik auszuführen): Sie rennt zum Sofa, reißt das Leinenkissen herunter, presst es vor die Brust, läuft zwei Schritte in den Raum, schmeißt das Kissen vor sich auf den Boden, wirft die Arme in die Luft und fliegt auf das Kissen, vergräbt das Gesicht darin, bewegt sich keinen Millimeter und spielt für drei Sekunden Tiefschlaf. Dann schlägt sie die Augen auf, springt hoch, schnappt sich das Kissen, rennt zwei Schritte in eine sich bietende Richtung und wiederholt die Episode. Das geht minutenlang. Wir haben dann ein sich abwechselnd schmeißendes und ruhendes Kind im Raum. Ziemlich oft steigt Dr. Schmotzen mit ein und alles endet in einer Schlacht, bei der Spartacus irgendwann auf Dr. Schmotzen sitzt und ihr ein Kissen aufs Gesicht drückt. Und dann folgen Fangen spielen und Raubtier spielen und dabei reißt Spartacus Dr. Schmotzen Haare aus oder stößt ihren Zeigefinger in Dr. Schmotzens Nasenloch und dann ist es erstmal vorbei mit der hedonistischen Zusammenkunft.
Die beiden spielen so rau und wild miteinander, das können nur Kinder. Diesen Schritt, den die fast achtjährige Dr. Schmotzen auf die so viel jüngere Spartacus zu macht, und diese Begegnung, die dann entsteht, das hab ich bei meinem kleinen Bruder damals nie geschafft. Wie viel fun, fun, fun ihm, mir und meinen Eltern dadurch entgangen ist.

2 Replies to “spielen”

  1. Dann wird sie hier im Wohnzimmer ja das Spiele- weil Kissenparadies finden!

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    1. Das stimmt absolut! Allerdings kann es gut sein, dass es nicht vollumfänglich genutzt, sondern eher scheu betrachtet wird.

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