Anders halt

Seit wir uns auf einen Namen fürs neue Kind geeinigt haben und der überraschende 3D-Ultraschall vermuten lässt, dass es möglicherweise eine sehr lustige Nase im Gesicht trägt, ist mir irgendwie klar geworden, dass da ein völlig eigener, einzigartiger Mensch auf die Welt kommen wird. Bislang hieß er einfach Baby und ich hatte ihn immer diffus als Kopie von Dr. Schmotzen abgespeichert. Aber das ist er eben nicht. Die junge Dame wird vielleicht ganz anders sein. Anders aussehen, anders einschlafen, anders trinken, anders lernen, mit einem anderen Blick durch die Welt gehen. Unter Umständen wird sie im späteren Verlauf sogar freiwillig und mit großer Freude Obst und Gemüse essen. Und vielleicht mag sie dafür Bücher nicht so gern und spielt lieber den ganzen Tag im Wald bei den Graugnomen und Wilddruden.
Genauso wenig, wie ich mir damals in der Schwangerschaft vorstellen konnte, wie das Leben mit Dr. Schmotzen einmal sein wird, kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass ich ein Kind habe, das anders ist als das bisherige. Das ist schrecklich einfältig von mir.

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