Was Du nicht brauchst.

Am Wochenende prüften Monsieur LeGimpsi und ich unseren Bestand. Er seinen und ich meinen. Wir prüften die Segmente »Kleidung«, »Buch« und »CD«. Ich zusätzlich noch »Bilderrahmen«.
Wir kauften große grüngraue Müllsäcke und dann gings los. Die erste Hälfte war spaßig, da rissen wir aus den Schränken, flashbackten bei diesem und jenem und schufen am Ende einen großen Scheiterhaufen. Dann aßen wir. Nach dem Essen machten wir eine Pause. Die Pause war gut für unsere Regeneration. Die Pause war schlecht für unsere Motivation. Monsieur LeGimpsi ist in diesen Situationen ein harter Knochen. Einmal hat er an einem einzigen Wochenende die tausenzweihundertvierzigseitige Enzyklopädie der Musikgeschichte gelesen. Und schon nach neunzig Seiten tat er es nicht ohne selbstzerstörerischen Ansatz. Manchmal zieht er einsam davon wie ein Transformer.
Jedenfalls wuchs am Wochenende Monsieur LeGimpsis grüngrauer Sackberg, beinahe die halbe Müllsackrolle hatte er bereits mit Polycarbonat, Baumwollfasern und Zellulose gefüllt, während ich in unbeobachteten Momenten die Dinge meines Berges zurück zu ihrer Heimat trug.
Wie soll ich auch meine allerste CD fortgeben, wenn mir, betrachte ich sie, vier Dinge dazu einfallen? Ich denke daran, wann ich sie geschenkt bekommen habe, wie meine Mutter mich beim Auspacken ansah, wie es sich anfühlte, sie zu hören, wie es sich anfühlte, sie nicht mehr zu hören, weil sie völlig indiskutabel und versteckenswürdig ist.
Mein Mann ließ los und los und los und trennte sich von allem, das sein Leben länger als zwei Jahre nicht gebraucht hatte. Ich entdeckte Taschenkalender von zweitausenddrei und dem Folgejahr, in die ich jeden Dienstag und Donnerstag um zwanzig Uhr »Volleyballtraining« geschrieben hatte. Wie soll ich das jemals in grüngraue Säcke legen können? Wenn ich das Wort »Volleyballtraining« in meiner Schülerinnenschrift lese, stehe ich mit meiner Mannschaft von damals und meinem Trainer von damals in der Sporthalle von damals und wir spielen Volleyball in den Trikots von damals in unserem damaligen Läufersystem.
Ich weiß ja nicht, was Monsieur LeGimpsi für ein Elefantengedächtnis hat, aber ohne dieses autobiografische Mausoleum um mich herum wäre meine Vergangenheit vorbei.

Salz und Pfeffer

Da sichte ich das ganze Jahr über aus beruflichem Grund qualitativ fragwürdigen, unpädagogischen Kin

Da sichte ich das ganze Jahr über aus beruflichem Grund qualitativ fragwürdigen, unpädagogischen Kinderschnickschnack mit hohem Trashunterhaltungswert und bekomme am Ende genau dafür auch noch Mahlwerkzeug geschenkt. Tss. Diese Welt.

Heute so

Weihnachtsfeier beim Kinderturnen.


Weihnachtsfeier beim Kinderturnen.

?

Und, Dr. Schmotzen, wie wars so im Kindergarten?

danz dut eidentlich. der pit hat heute dar nicht in den tisch debissen.

So Tage heute

Manchmal passiert so viel. Und manchmal verstehe ich davon nur einen Bruchteil. Und dann stehe ich davor und versuche die ganzen mikropolitischen Interessenssplitter aufzusammeln, zu reinigen und neu zu ordnen. Dabei verliere ich das Gefühl für Wahres. So stehe ich manisch vor einem vielschichtigen Klumpen Vorgartenlobbyismus mit keinem Anfang und keinem Ende.
Und schwupps holt mich meine Magenschleimhaut ab und führt mich weg.

Dröhnen

Wenn ich zum Dröhnen und Pumpen der Spülmaschine einschlafe, spüre ich eine uterale Sicherheit.